Julien Clerc im Jahr 2008: „Mir war sofort klar, dass ich mein eigener Herr sein würde, wenn ich meine Musik schreibe.“

Interview: Seine Melodien werden von Generation zu Generation weitergegeben. 2008 feierte Julien Clerc sein 40-jähriges Gesangsjubiläum. Im Interview mit Le Nouvel Observateur sprach er über seine Kindheit und die Begegnungen, die sein Leben als Mensch und Künstler geprägt haben.
Interview von Sophie Delassein
Porträt von Julien Clerc von Studio Harcourt für eine Werbekampagne im Jahr 2008. STUDIO HARCOURT PARIS / STUDIO HARCOURT PARIS VIA AFP
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Im Mai 1968 entdeckte ihn Frankreich mit „La Cavalerie“. Ein Jahr später verhalf ihm seine (Nackt-)Rolle in „Hair“ mit ihrem skandalösen Nachspiel endgültig zum Durchbruch. Im September 2008 veröffentlichte er „Where Do the Planes Go?“, sein 21. Album. „Frauen, ich liebe euch“, sang er. Sie haben ihn immer wieder geliebt. 1968 hieß die First Lady Frankreichs Yvonne de Gaulle; heute ist sie Carla Bruni-Sarkozy. Es ist klar, dass sich die Welt in vier Jahrzehnten verändert hat. Doch Julien Clerc ist sich treu geblieben. Ohne zu schwächeln, ohne zu versagen, hat der Mann mit dem „vulkanischen Herzen“ weiterhin schicke und populäre Songs geschrieben. Mit unbestreitbarem Erfolg: rund dreißig Hits, von „Ivanovich“ bis „Double Enfance“.
Für sein neues Album hat sich Julien Clerc mit einer Reihe talentierter Autoren umgeben. Roda-Gil ist zwar nicht mehr unter uns, doch zu den treuen Künstlern (Le Forestier, McNeil, Dabadie, Bruni) gesellen sich Neuzugänge wie Gérard Manset, Gérard Duguet-Grasser und Benjamin Biolay. Letzterer produzierte auch das Album, dessen Mittelpunkt Julien Clercs Klavier ist. Ein Wollrock, ein fröhliches Mädchen, eine lustige Fee, ein kleiner Admiral und ewig Liebende...

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